Carrot Cake

Carrot Cake: Unser leckeres Lieblingsrezept mit vielen Variationsideen

Carrot Cake (in der Schweiz als „Rüblikuchen“ bekannt) zählt zu unseren süßen Favoriten: Er adelt nicht nur den Osterbrunch, sondern passt zu jeder Jahreszeit gut – gerade, wenn du etwas Besonderes zum Kaffeeklatsch mit Freunden und Familie auf den Tisch bringen willst. Dank der ordentlichen Portion Karotten im Teig ist Carrot Cake herrlich saftig, sein Nussanteil macht satt, und die typische Frischkäsehaube ist einfach superlecker. Außerdem kannst du den Möhrenkuchen easy abwandeln – den Teig, die Dekoration, oder gleich das ganze Rezept. Je nach Geschmack!  

In diesem Artikel erklären wir, wo Carrot Cake herkommt und was ihn vom Schweizer Rüblikuchen unterscheidet. Außerdem verraten wir unser Lieblingsrezept zum Nachmachen und wie du deinen Carrot Cake durch einfache Kniffe immer wieder neu abwandeln kannst!

1. Ursprung: Wer hat den Carrot Cake erfunden?

Angeblich soll Carrot Cake schon im Mittelalter in Europa erwähnt worden sein, damals noch unter der Bezeichnung „Carrot Pudding“ – wobei „Pudding“ im Englischen für eine Süßspeise steht, die mit Mehl oder Brot sowie Eiern angedickt wird. Dafür geraspelte Möhren einzusetzen hatte einen ganz einfachen Grund: Zucker war ein knappes und teures Gut, und so machte man sich eben die natürliche Süße von Karotten zunutze, die auf den meisten Feldern wuchsen. Später stieg der „Bauernkuchen“ als „Gateau de Carottes“ in den Adelsstand auf, als er erstmals 1814 im Kochbuch von Antoine Beauvillier erwähnt wurde – dem ehemaligen Chefkoch von König Louis XVI. 

Seit dem 19. Jahrhundert zählen die Schweizer ihren Rüblikuchen aus dem Kanton Aargau zu den lokalen und beliebtesten Spezialitäten: Ein Biskuitkuchen mit Nüssen und geraspelten Möhren. Wir vermuten, dass dieses Faible für den Möhrenkuchen aus dem 19. Jahrhundert herrührt, als ein Schweizer Rezept in der Kaiseraugst Haushaltsschule auftauchte. Doch auch in England, Australien und vor allem den USA ist Carrot Cake zum Dauerbrenner geworden, spätestens seit er mit dem Siegeszug der Café-Kette Starbucks auf allen Tellern landete. Übrigens unterscheiden sich Carrot Cake und Rüblikuchen durchaus ein wenig:

Carrot Cake hat nach amerikanischem Vorbild eine dicke Haube aus süßer Frischkäsecreme („Frosting“) – so wie auf unserem Titelbild. Stattdessen wird ein Rüblikuchen mit einer viel dünneren Puderzuckerglasur überzogen – zumindest in Rezepten nach Aargauer Art (vgl. folgendes Foto). Und als Süßmäuler, die schon den ein oder anderen Möhrenkuchen verspeist haben, finden wir den Teig beim typischen Carrot Cake ein wenig würziger. Doch das kommt sicher immer auf den Bäcker und die Region an.

Rüblikuchen vs. Carrot Cake

Heute werden in den Rezeptbüchern die Begriffe „Carrot Cake“ und „Rüblikuchen“ meistens synonym verwendet, egal wie die Haube oder der Teig genau beschaffen sind. Wir bevorzugen ein wenig mehr die amerikanische Variante, einfach weil wir das Frosting und den kernig-würzigen Teig so gern mögen. 

2. Unser Carrot Cake Rezept: Zutaten, Zubereitung und Tipps

Das folgende Carrot Cake Rezept bereiten wir immer wieder zu, weil es sich bewährt hat. Es stammte ursprünglich aus einer älteren Ausgabe der Zeitschrift Lecker, und wir haben es geringfügig abgewandelt – mit weniger und möglichst unraffiniertem Zucker, sowie einem Teil Dinkelmehl statt Weizenmehl, sofern es gerade im Vorratsschrank ist. Das Ergebnis ist ein leckerer Möhrenkuchen, der dank der geraspelten Karotten herrlich frisch schmeckt und wegen des hohen Mandelanteils eine ganze Weile satt macht.

2.1 Die Zutaten für den Carrot Cake

Für den Carrot Cake benötigst du die folgende Zutaten (mit ein paar Extra Tipps in Klammern geschrieben): 

  • 375 g geraspelte Möhren (= vor dem Schälen ca. ein 500g Bund)
  • 250 g Mehl (z.B. Weizenmehl, Dinkelmehl oder eine Mischung aus beidem)
  • 200 g Zucker (gern unraffiniert, z.B. Rohrohrzucker oder Kokosblütenzucker)
  • 3 gestrichene TL Backpulver
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • Prise Salz
  • ½ TL Zimt
  • ¼ Liter neutrales Öl (z.B. Rapsöl)
  • 4 Eier
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 100 g gehackte Mandeln
  • 350 g Doppelrahmfrischkäse
  • 5 EL Schlagsahne
  • 70 – 100 g Puderzucker
  • Etwas Butter oder Kokosöl zum Einfetten der Form
Carrot Cake - Zutaten

Außerdem brauchst du eine Küchenreibe, mehrere Rührschüsseln, einen Handmixer oder Schneebesen, sowie eine Springform zum Backen. 

2.2 Die Zubereitung vom Carrot Cake

1. Schritt: Backform vorbereiten. Fette eine Springform mit ein wenig Butter oder Kokosöl gut ein, und heize deinen Backofen auf 175 °C (Ober-/Unterhitze) bzw. 150 °C (Umluft) vor. Wir verwenden übrigens eine Silikonform, die sich besonders leicht vom fertigen Kuchen lösen lässt.

2. Schritt: Möhren fein raspeln. Wasche, schäle und rasple deine Möhren mit der feinen Seite der Küchenreibe in eine mittlere Schüssel. Sie müssen wirklich fein sein, um den Teig zu binden. Wieg die benötigte Menge ab und stelle sie vorerst zur Seite. Falls Möhre übrig bleibt: Zum Dekorieren aufheben!

Carrot Cake Möhren raspeln

3. Schritt: Teig anrühren. Nimm dir nun eine andere, etwas größere Schüssel und gib Mehl, Zucker, Vanillezucker, Backpulver, eine Prise Salz sowie den halben Teelöffel Zimt hinein. Verrühre anschließend alles gut mit einem Löffel. Rühre danach das neutrale Öl mit dem Handmixer unter, und gib nach und nach die Eier hinzu.

Carrot Cake Teig mischen

4. Schritt: Möhren und Nüsse zum Teig geben. Füge deinem Teig als letztes die fein geraspelten Möhren, die gemahlenen und die gehackten Mandeln hinzu. Alles mit einem Löffel verrühren, bis die Masse geschmeidig ist.

Carrot Cake Masse

5. Schritt: Carrot Cake backen. Gib deine Carrot Cake Masse in die gefettete Springform und streiche sie mit dem Löffel glatt. Backe sie im Ofen für ca. 50 bis 60 Minuten. Tipp: Nach etwa 2/3 der Backzeit kannst du den Carrot Cake mit Alufolie abdecken, damit er von oben nicht zu braun wird. Dadurch kann sich die Backzeit ggf. ein paar Minuten verlängern. Ob dein Kuchen fertig ist, zeigt der Test mit einem Holzstäbchen – klebt kein Teig mehr dran, sollte er aus dem Ofen und der Springform, um auf einer Kuchenplatte oder einem Brettchen abzukühlen.

6. Schritt: Frosting vorbereiten und auftragen. Bereite das Frosting erst kurz vor dem Servieren vor. Dazu Frischkäse, Puderzucker und Sahne in einer Schüssel zu einer geschmeidigen Masse verrühren – geht mit Schneebesen oder Handmixer am besten, wenn du den Puderzucker nach und nach einrieseln lässt. Zuletzt die süße Frischkäsemasse gleichmäßig auf dem Carrot Cake verteilen. Fertig!

7. Schritt: Dekorieren. Wir nehmen dazu die restliche Möhre, und rollen ein paar lange Schäler zu Blumen. Pur sieht das Frosting aber auch gut aus. Weitere Deko-Tipps findest du unten bei den Variationsideen!

Carrot Cake mit schöner Deko

2.3 Kalorien sparen: So wird ein Carrot Cake gesünder

Zugegeben, Carrot Cake ist vom Nährwert her viel besser als Sahnetorte, aber immer noch ein Kuchen. Trotzdem kannst du mit den folgenden Kniffen ein paar Kalorien einsparen bzw. den Möhrenkuchen noch gesünder gestalten:

  • MehlDinkelmehl gilt gegenüber Weizenmehl als besser, da es z.B. mehr Eisen und Magnesium sowie gute Spurenelemente und Vitamine enthält. Zudem soll es weniger schadstoffbelastet sein. Du kannst für deinen Carrot Cake einen Mix aus beiden Mehlsorten verwenden oder nur auf Dinkelmehl setzen – es enthält ebenfalls das zum Binden des Teiges nötige Gluten als Kleberanteil.
  • Öl: Verwende als neutrales Öl am besten Rapsöl. Gegenüber Sonnenblumenöl hat es ein besseres Fettsäuremuster – z.B. und weniger schlechte gesättigte, dafür mehr (gesunde) ungesättigte Fettsäuren und ein gutes Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 Fettsäuren. 
  • Puderzucker: Eine echte Alternative kennen wir nicht, aber empfehlen dir, ihn nach und nach in deinen Frischkäse für das Carrot Cake Frosting einrieseln zu lassen. Zwischendurch immer mal probieren – vielleicht reicht dir etwas weniger als die angegebene (in unseren Rezept schon reduzierte) Menge.
  • Zucker: Karotten schmecken bereits ein wenig süß, und du kannst daher die Menge an Zucker in deinem Carrot Cake nach Belieben reduzieren. Das haben wir im o.g. Rezept bereits gemacht und Rohrohrzucker, eine unraffinierte Zuckerart, verwendet. Unraffinierter Zucker schmeckt gegenüber raffiniertem Zucker deutlich intensiver und karamelliger, so dass du viel weniger davon benötigst. Ebenfalls lecker und unraffiniert ist der etwas exotischere Kokosblütenzucker, den wir gern für selbstgemachtes Müsli nutzen.

Übrigens gibt es sogar bei Backpulver eine Alternative: Weinsteinbackpulver, denn es kommt gegenüber seinem herkömmlichen Verwandten ohne das Säuerungsmittel Phosphat aus. 

Carrot Cake mit Kaffee

2.4 Haltbarkeit vom Carrot Cake

Da dein Carrot Cake eine Haube aus Frischkäse hat, sollte er abgedeckt im Kühlschrank lagern. Hier hält er sich ohne Probleme ein paar Tage.

Allerdings schmeckt der Möhrenkuchen ganz frisch wirklich am allerbesten, weshalb sich das Backen vor allem dann lohnt, wenn du zum Kaffeeklatsch eine größere Runde Gäste erwartest. Falls du ihn dennoch für dich allein backst, gib doch ein paar Stücke an nette Nachbarn und Freunde weiter – die freuen sich bestimmt!

Als perfekter Begleiter zu einem Stück Carrot Cake ist auf jeden Fall eine Tasse Kaffee zu empfehlen, die der süßen Leckerei ein wenig Contra gibt. Wir bevorzugen dafür einen schokoladigen Kaffee aus unserem Kaffee Shop.

3. Carrot Cake Variationen: Immer wieder neu

Du magst Carrot Cake bzw. Rüblikuchen, willst ihn aber nicht jedes Mal genau auf dieselbe Art und Weise backen? Kein Problem: Du kannst prima mit der Verzierung spielen oder das Rezept variieren! 

Carrot Cake - Rüblikuchen - Möhrenblumen

3.1 Carrot Cake unterschiedlich dekorieren

Wer es natürlich halten will, verziert den Carrot Cake so wie wir einfach mit Karotten, von denen du nach dem Backen sicher ein zwei übrig hast. Wir haben mit dem Sparschäler lange Streifen abgeschält und sie in Rosettenform gelegt (vgl. Titelbild). Etwas anspruchsvoller ist das Ausstanzen von Blüten aus den Karottenstreifen – das geht mit kleinen Fondant-Ausstechformen oder (für die Fingerfertigen) mit manueller Schnitzarbeit. Diese Art Dekoration ist frisch, kann aber beim Lagern etwas „welk“ werden – also schnell aufbrauchen.

Falls du nicht sofort ein neues Rezept ausprobieren magst, kannst du für deinen Carrot Cake zunächst die Schweizer Art der Dekoration versuchen. Deren Rüblikuchen werden ja gern mit kleinen Marzipanmöhrchen hübsch verziert, die es fertig zu kaufen gibt. Auf der Zuckerglasur kein Problem, aber platziert auf der Frischkäsehaube vom Carrot Cake amerikanischer Art können die Süßigkeiten eventuell aufweichen und abfärben. Falls du diese Option wählen magst: Für einen Nachmittag sollte es dennoch gut gehen. 

Carrot Cake - Rüblikuchen

Auf einem „echten“ Carrot Cake bieten sich neben der natürlichen Karotten-Deko zum Beispiel gehackte Nüsse (etwa Pistazien für ein wenig Farbe oder Walnusshälften) an, genauso wie Orangeat, das mit seiner Farbe ebenfalls an Möhren erinnert. Und wer von dem leckeren Frischkäse-Frosting nicht genug bekommt, kann nicht nur die Oberseite, sondern auch die Ränder vom Carrot Cake verzieren und z.B. mit Mandelstiften besetzen (siehe Foto oben). Für diese Variante muss das Frosting allerdings recht fest sein, um nicht abzurutschen.

Falls das alles zu viel Schnickschnack für dich ist oder du vielleicht sogar laktoseintolerant bist, dann versuch einen Naked Carrot Cake: Ersetze ggf. die Sahne im Teig mit einem laktosefreien Produkt und lass die Frischkäsehaube ganz weg. Stattdessen verzierst du den „nackten“ Möhrenkuchen z.B. mit etwas Puderzucker, der über eine Schablone gerieselt hübsche Muster zaubert. 

Naked Carrot Cake

3.2 Ein Carrot Cake Grundrezept einfach abwandeln

Falls dir eine andere Dekoration nicht reicht, und dein Carrot Cake auch mal ganz anders schmecken soll, dann wandle das oben stehende Grundrezept oder ein anderes Lieblingsrezept ab. Du kannst beispielsweise die folgenden Kreationen ausprobieren:

  • Carrot Cupcakes: In kleineren Portionen in einem Muffinblech gebacken und als Cupcakes serviert wird der Möhrenkuchen sogar partytauglich. Achtung: Hier verkürzt sich natürlich die Backzeit! Ein gelungenes Rezept für Carrot Cupcakes findest du bei Handle the Heat.
  • Carrot Cake mit anderen Nusssorten: Ersetze die Mandeln im Grundteig z.B. durch kleingehackte Haselnüsse oder Walnüsse – das schmeckt gleich etwas anders! Besonders ausgefallen ist dieses Rezept für Pineapple Pecan Carrot Cake von Sugar Apron mit Pekannüssen und Ananas!
  • Doppel- oder Trippeldecker Carrot Cake: Hier kommt das Frosting nicht nur obendrauf, sondern auch zwischen mehrere Lagen Carrot Cake. Backe dazu mehrere Böden oder einen dickeren Boden mit entsprechend höherer Teigmenge, den du dann mit einem sehr langen Kuchenmesser halbierst. Ein gutes Rezept hat z.B. Gerne Kochen parat!
  • Rüblikuchen nach Aargauer Art: Statt Frischkäsehaube bekommt der Möhrenkuchen eine Puderzuckerglasur, z.B. nach dem Schweizer Rezept von Betti Bossi.
  • Veganer Carrotcake: Er kann genauso lecker schmecken wie das Original! Im Rezept auf Apple & Ginger ist sogar ein veganes Topping aus Kokosmilch dabei.
  • Würziger Carrotcake: Mit einer Prise exotischer Gewürze wie Kardamom, Muskat oder Chinese Five Spices gibt’s würzige Aromen wie aus 1001 Nacht.
Carrot Cupcakes

Wir hoffen, wir konnten dich für unseren Lieblingskuchen begeistern. Falls du übrigens nach einem weiterem, erfrischenden und halbwegs gesunden Kuchen suchst: Schau dir unser Rezept für Bananenkuchen an, das ebenfalls schon viele Fans gefunden hat! 

Und falls du keinen Kaffee dazu trinken möchtest, dazu passen auch trendige Getränke wie die Goldene Milch oder der Avurveda-Drink Moon Milk.

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Heidi ist die "Kaffee-Doktorin" bei Happy Coffee: Zusammen mit Christian hat die promovierte Betriebswirtin das Unternehmen 2008 gegründet und schreibt ausführlich über alle Themen aus der Kaffee-Szene. Egal ob Kaffee-Zubereitung, Kaffeezubehör oder Kaffeespezialitäten - Heidi recherchiert, probiert, fotografiert und berichtet ausführlich für unsere Leserschaft. Privat trinkt sie am liebsten handgefilterten Kaffee zu einem gesunden Frühstück.


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